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Trendwende auf dem Immobilienmarkt?


Die Preise für Immobilien – gleich welcher Art – sind zuletzt kräftig gefallen – auf dem Land wie in der Stadt.
 

Ist nun endlich die Trendwende am Immobilienmarkt eingeläutet? Nun ja, es kommt drauf an, wen man fragt. Das Kiel Institut für Weltwirtschaft sagt deutlich „Ja“, der Bundesverband der Deutschen Volks- und Raiffeisenbanken spricht von einer „schleppenden Erholung“ und der Verband deutscher Pfandbriefbanken von einer „Seitwärtsbewegung“.

Also der Reihe nach. Die Kieler Wissenschaftler haben einen Index gebildet, der den schönen Namen GREIX trägt. Darin werden die Kaufpreissammlungen der Gutachterausschüsse von derzeit 20 Städten sowie dem Rhein-Erft-Kreis abgebildet, Münster ist auch dabei. Das Ergebnis: Die deutschen Immobilienpreise liegen erstmals seit rund zwei Jahren wieder auf breiter Front im Plus.

Münster sticht dabei heraus: Schon im ersten Quartal hatten die Preise für Eigentumswohnungen hier um mehr als vier Prozent angezogen, im zweiten Quartal kamen noch mal 5,6 Prozent dazu. Unter dem Strich ein Plus von 10 Prozent im ersten Halbjahr. In den zwei Jahren zuvor hatte der GREIX allerdings auch für alle Städte und Regionen einen Verlust von 14 Prozent verbucht.


Leichte Zurückhaltung beim Bundesverband der Deutschen Volks- und Raiffeisenbanken
 

Etwas zurückhaltender als in Kiel ist man beim Bundesverband der Deutschen Volks- und Raiffeisenbanken (BVR) in Berlin für die Entwicklung in Deutschland. In der jüngsten Immobilienprognose des Verbandes heißt es: „Die Preise für Wohnimmobilien werden im Laufe des Jahres ihren Tiefpunkt erreichen.“ Das knappe Wohnraumangebot stoppe den Preisrückgang und das trotz weiter hoher Zinsen. BVR-Präsidentin Marija Kolak fordert denn auch: „Bauen muss günstiger werden“.

Als Weg dahin sei ein Dreiklang nötig: Bau- und Planungsvorschriften vereinfachen, Förderung verbessern und Grunderwerbssteuern senken.

Bleibt der Dritte im Bunde, der Verband deutscher Pfandbriefanstalten. Auch der arbeitet mit einem Index, der auf den Daten von Verkaufsfällen von mehr als 700 Banken beruht. Und da zeigt sich: Der vdp-Immobilienpreisindex lag im zweiten Quartal 2024 mit 175,5 ein halbes Prozent über dem Wert aus dem ersten Quartal.

Schlussfolgerung der Bänker: Erste Anzeichen für ein Ende des mittlerweilen zweijährigen Abschwungs seien erkennbar. „Insgesamt deutet die Entwicklung im zweiten Quartal auf eine beginnende Stabilisierung des Marktes hin.“


Das Fazit


Zusammenfassend kann man wohl sagen: Billiger wird es erstmal nicht. Kaufinteressenten, sagt Niklas Domberg, Makler mit langjähriger Expertise am münsterschen Wohnungsmarkt, sollten allerdings auch bedenken: Nach den kräftigen Preisabschlägen der vergangenen Jahre ist Wohnraum derzeit immer noch vergleichsweise günstig.

 

Hilfreiche Links
 

https://www.pfandbrief.de/site/de/vdp/immobilie/finanzierung_und_markt/vdp-immobilienpreisindex.html#

https://www.bvr.de/Presse/Konjunktur/BVR_Immobilienprognose_Schleppende_Erholung_der_Wohnimmobilienpreise_Kolak_Bauen_muss_guenstiger_werden

https://www.ifw-kiel.de/de/publikationen/aktuelles/greix-q2-2024-trendwende-auf-dem-immobilienmarkt-eingelaeutet/

Symbolbild Immobilienpreis-Entwicklung - Münzen und Charts

Foto: iStock.com / Dilok Klaisataporn