Die Menschen in Münster sind wahre Glückskinder.
Anders lässt sich das Ergebnis des SKL-Glücksatlas 2024 kaum deuten. Im Ranking der 40 größten Städte Deutschlands belegt die Westfalenmetropole mit 7,24 Punkten - auf einer Skala von 0 („überhaupt nicht zufrieden“) bis 10 („vollkommen zufrieden“) - einen eindrucksvollen sechsten Rang. In NRW schneiden nur Aachen und Krefeld noch besser ab. Die Nachbarstädte Bielefeld und Dortmund aber auch Düsseldorf und Köln liegen teils deutlich dahinter.
Die Forscher haben dabei nicht nur nach dem subjektiven Befinden gefragt sondern gleichzeitig 45 objektive Indikatoren zur Lebensqualität aus amtlichen Statistiken herangezogen wie Verschuldungsquote, Arbeitslosigkeit, Kaufkraft und Infrastruktur.
Das Ergebnis: Münster ist jung, studentisch, grün und wohlhabend. Und keine Überraschung für Einheimische: Für’s Fahrradklima gibt es die beste Note unter allen Kommunen. Auch die Umweltqualität und die Gesundheitsversorgung werden als überdurchschnittlich bewertet. Negativ schlagen weite Pendelstrecken und die hohe Zahl alleine Wohnender zu Buche.
Insgesamt liegt die Lebenszufriedenheit der Münsteraner 0,40 Punkte über dem Durchschnitt von Nordrhein-Westfalen und sogar 0,52 Punkte über dem deutschlandweiten Durchschnitt. Das Münsterland insgesamt liegt mit 7,25 Punkten sogar noch einen Tick besser als Münster.
Die Menschen in Münster sind aber nicht nur glücklich, sie sind auch Realisten.
„Die Münsteraner sind in etwa so zufrieden mit ihrem Leben, wie es die objektiven Wohlfahrtsindikatoren erwarten lassen“, heißt es im Glücksatlas. Das ist durchaus bemerkenswert: In allen fünf vor Münster liegenden Städten sind die Menschen mit ihrem Leben nämlich zufriedener, als sie es nach den objektiven Kriterien sein dürften. Die Erklärung der Forscher: Die Spitze des Glücksrankings bilden überwiegend kleinere, beschauliche Städte. Und die hätten eben nicht die Probleme vieler Großstädte wie Problemviertel, hohe Kriminalität, soziale Isolation und überlastete Infrakstruktur.
Insgesamt habe die Lebenszufriedenheit der Deutschen nach der Corona-Zeit einen deutlichen Sprung gemacht und sei auf das Niveau der 2010er Jahre zurückgekehrt.
Der SKL Glücksatlas ist die aktuellste regelmäßige Studie zur Lebenszufriedenheit der Deutschen. Die wissenschaftliche Leitung hat Prof. Bernd Raffelhüschen von der Universität Freiburg. Insgesamt wurden von Januar 2021 bis April 2024 mehr als 25.000 Teilnehmer ab 16 Jahren in mündlich-persönlichen Interviews repräsentativ befragt. Für das Glücksstädte-Ranking wurden erstmals 40 Großstädte mit mehr als 200.000 Einwohnern unter die Lupe genommen.
Hilfreiche Links
SKL-Glücksatlas
https://www.skl-gluecksatlas.de/index.html
Uni Freiburg
https://www.fiwi1.uni-freiburg.de/prof-dr-bernd-raffelhuschen/