Öl- und Gasheizungen geht es an den Kragen
Noch wird in der Politik heftig darüber gestritten, ob schon ab dem kommenden Jahr Schluss sein soll mit dem Einbau neuer Heizungen, die mit Öl oder Gas betrieben werden. Aber auch wenn das konkrete Daten noch nicht fest steht, eines ist schon jetzt sicher: In Zukunft werden sich die Eigentümer von Immobilien nach anderen, klimafreundlichen Heizsystemen umschauen müssen – allen voran nach Wärmepumpen.
Eine Wärmepumpe funktioniert im Haus wie ein umgekehrter Kühlschrank: Sie entzieht Wärme aus der Luft oder dem Erdreich und wandelt sie in Heizungswärme um. Billig ist das nicht. Je nach System kommen da womöglich Anschaffungs- und Einbaukosten von mehreren 10.000 Euro zusammen.
Zumal in Bestandsimmobilien häufig zusätzliche Investitionen etwa für Dämmung oder neue Fenster anfallen. Das Gute: Wer sich solch eine Anlage in sein Haus einbauen lässt, darf mit großzügiger Förderung vom Staat rechnen. Bis zu 40 Prozent der Anschaffungskosten werden bezuschusst. EnergieberaterInnen helfen bei der Auswahl der geeigneten Anlage und kennen die Wege zur Förderung.
Die Nachfrage nach Wärmepumpen boomt
Nach Angaben des Statistischen Bundesamts wurden in den ersten drei Quartalen des vergangenen Jahres in Deutschland mehr als 243.000 Wärmepumpen produziert, nahezu 50 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Schon im Jahr 2021 wurden Wärmepumpen in gut der Hälfte aller neuen Wohngebäude als primäre Heizenergiequelle eingesetzt. Der Nachfrageboom hat allerdings auch seine Schattenseiten. Kaufwillige müssen mit zum Teil langen Lieferzeiten rechnen. Und dieser Knoten wird sich wohl erst langsam auflösen.
Und dann ist da noch die dunkle Seite der Wärmepumpe: Die heute standardmäßig verwendeten Kältemittel enthalten PFAS. Das sind Gase aus der Stoffgruppe der Per- und Polyfluorierten Alkylsubstanzen. Sie gelten als giftig und sollen in Europa eigentlich in wenigen Jahren komplett verboten sein.
Dagegen wehrt sich die Lobby der Hersteller, wie Recherchen von Süddeutscher Zeitung, WDR und NDR belegen. Umweltfreundliche Kühlmittel stehen allerdings schon in den Startlöchern: Das altbekannte Propangas wird schon heute von einigen Herstellern verwendet.
Hilfreiche Links zum Thema Wärmepumpe
Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK)
https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Textsammlungen/Energie/gesetzesentwurf-gebaudeenergiegesetz.html
Startseite | Bundesverband Wärmepumpe (BWP) e.V.
https://www.waermepumpe.de/waermepumpe/foerderung/
Bundesamt fr Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA)
https://www.bafa.de/DE/Energie/Energieberatung/Energieberatung_Wohngebaeude/Beratene/beratene_node.html;jsessionid=D77DDDDA6718E48AE232B377A33380AF.intranet661
GIH Die bundesweite Interessenvertretung für Energieberaterinnen und Energieberater
https://www.gih.de/energieberatung/wohngebaeude-2/
Verbraucherzentrale
https://verbraucherzentrale-energieberatung.de/
Tagesschau
https://www.tagesschau.de/investigativ/ndr-wdr/pfas-waermepumpen-101.html